KULTURMARKEN-AWARD PREISTRÄGER 2011: STADTMARKE
Gotha geht mit QR-Codes neue Wege der Kommunikation. Das Kürzel QR steht für Quick Response, also die schnelle Antwort. Zu erkennen an den typischen Quadraten, die wiederum durch kleine Würfel gebildet werden. Mit dem Handy gescannt, werden dann Informationen benutzerfreundlich auf dem Display des Geräts angezeigt. Genutzt werden QR-Codes in Gotha bislang für den Tourismus – Stellenmarkt und Immobilienangebote werden wegen des großen Erfolgs derzeit einbezogen ... Während in Deutschland das Interesse erst langsam wächst, ist in Japan ein Alltag ohne QR-Codes kaum noch vorstellbar, denn etwa 80 Prozent der Japaner nutzen mit ihren Handys QR-Codes. Die sind so gut wie überall: in Zeitungen, auf Plakaten, auf Bahnhofs- und Flughafenanzeigen, auf Visitenkarten oder auch auf Lebensmittelverpackungen. Der praktische Nutzen ist es, der den Vorteil bringt, denn der Anwender erhält ohne Umwege die Informationen, die er ausdrücklich wünscht und der Anbieter kann gezielt und direkt mit seiner Zielgruppe in Kontakt treten. Dazu können Nutzer auf weitere Angebote aufmerksam gemacht werden.
Modernste Kommunikation für viel Geschichte
Professor Thomas Urban von der Fachhochschule Schmalkalden beschäftigt sich seit langem mit multimedialem Marketing und untersucht empirisch die QR-Codes. Er sieht in ihnen vor allem „ein Instrument, um einerseits moderne Kommunikation mit Smartphones und klassische Inhalte über eine mobile Webseite zu verbinden sowie andererseits junge Menschen für Themen wie Kultur oder Natur zu begeistern."
Genau diesen Weg ist die KulTourStadt Gotha GmbH mit einem kreativen und jungen Unternehmer im Rahmen einer ganzen Kampagne gegangen. Die Firma Jungsystems, hinter der Andreas Jung steht, entwickelte nicht nur die Idee, die alte Stadt und ihre Schätze mittels modernster Technik an die Touristen zu „bringen“. Er
setzte das Vorhaben auch gleich, gemeinsam mit Prof. Urban, um. Wobei die Technik nicht der Kern der „Gotha adelt“-Kampagne war, sondern nur Mittel zum Zweck, wie Jung sagt: „Entscheidend ist ein durchdachtes Konzept, das exakt auf die Interessen der angestrebten Zielgruppe zugeschnitten ist. Dies beginnt bei der Erarbeitung einer intelligenten und vielschichtigen Informationsarchitektur, berücksichtigt das Design der Beschilderung, integriert eine umfassende PR- Kampagne und endet nicht zuletzt bei hochwertigen und möglichst auch multimedial aufbereiteten Inhalten.“ Als Zielgruppe wollte man sich bei der KulTourStadt Gotha GmbH vor allem auf junge Menschen konzentrieren.
3.000 Nutzer in drei Tagen ...
Startschuss für die „Gotha adelt“-Kampagne war der Thüringentag im Juli 2011. Dazu wurden alle wichtigen Schauplätze mit großen QR-Code-Schildern ausgestattet, mit deren Hilfe sich die Besucher über das jeweils aktuell laufende Programm informieren konnten. Ein Angebot, das bei dieser Premiere von über 3.000 Besuchern angenommen wurde. Als zusätzlichen Erfolg konnte Andreas Jung feststellen, dass die Besucher der Seiten im Schnitt über drei Minuten „zu Gast“ blieben und auch die Links zu anderen Seiten nutzten. Und: Wer einmal die QR-Codes für sich entdeckt hatte, blieb auch gerne dabei – die Zahl der „Wiederholungstäter“ war also hoch.
Inzwischen zeigt sich, dass die Touristen in Gotha weitere Informationen über die Plattform wünschen. Ganz vorne, mit 48 Prozent der aufgerufenen Seiten, liegen Service-Informationen, mit 32 Prozent folgen Wirtschaftsdaten, wie zum Beispiel Einkaufsführer, und rund 20 Prozent bilden Kulturinformationen ab. Wichtig beim Einsatz seien sowohl Qualität als auch Quantität sagt Andreas Jung: „Die angebotenen Inhalte müssen interessant, hochwertig und genau auf die Besucher zugeschnitten sein und die QR-Code-Infrastruktur muss ausreichend ausgebaut sein. Mit anderen Worten: Der Besucher muss möglichst häufig mit den QR-Codes in Berührung kommen.“
... und einen Preis gab’s auch noch
Im November 2011 erhielt die KulTourStadt Gotha GmbH die Auszeichnung als „Stadt- marke des Jahres“. Einen wesentlichen Anteil hatte dabei der Einsatz der QR- Codes, die den innovativen Part bei der Bewerbung um die begehrte Auszeichnung bildeten.
Der Erfolg treibt das Projekt in Gotha voran: Seit Anfang 2012 hat sich auch die Stadtverwaltung Gotha der Kampagne angeschlossen. Ein QR-Code-basierter Karriere- und Stellenmarkt ist bereits eingerichtet und der Gothaer Immobilienmarkt soll in naher Zukunft ebenfalls auf die charakteristischen Quadrate setzen. Zwischenzeitlich haben sich außer der Residenzstadt Gotha auch der Tourismus- verband Thüringer Wald-Gothaer Land e. V. und sechs Nationale Naturlandschaften in Thüringen der Kampagne angeschlossen. Damit deckt die Kampagne bereits 20 Prozent der Fläche Thüringens ab und dürfte so die größte QR-Code-Kampagne der Welt sein. Kommende Erweiterungen sind bereits in Planung ...
Im Zentrum der „Gotha adelt“-Kampagne stehen die Geschichte der Stadt, die eng mit wichtigen Adelsgeschlechtern verwoben ist, und die sehr bedeutenden Sammlungen von Kunst und Wissenschaften, die sich mittels iphone oder Android-Handy sogar mit einer eigenen QR-Code-App der KulTourStadt Gotha erschließen lassen. Die QR-Codes sind an zahlreichen zentralen Punkten der Stadt aufgestellt und vermitteln auf kurzweilige Art Fakten zu Personen und zur Geschichte des jeweiligen Standorts. Daneben stehen aber auch zusätzliche Informationen zur Verfügung. Der Wetterbericht oder Bus- und Bahnverbindungen gehören genauso dazu, wie die Funktionen zur Besucherlenkung. Die Nutzer erfahren so zum Beispiel, wie sie zum nächsten interessanten Ort kommen oder wo sich Cafés und Restaurants befinden.
Jungsystems – Intelligente Internetlösungen
Hauptmarkt 44, 99867 Gotha
www.jungsystems.de
Ansprechpartner: Andreas Jung
Telefon: 03621-509210
mail@jungsystems.de