M e i s t e r w e r k e d e r e u r o p ä i s c h e n M a l e r e i
Die Gemäldegalerie ist eine der drei international bedeutenden Altmeistersammlungen in Wien, eine Pinakothek im historisch gewachsenen Ambiente einer Kunstakademie mit langer Tradition – und gleichzeitig ein Geheimtipp, der Kenner und Liebhaber zum Entdecken einlädt.
Alte und neue Kunst unter einem Dach
Seit 1877 befinden sich die prachtvollen Sammlungsräume inmitten von Klassenräumen und Künstlerateliers im ersten Stock des historistischen Ringstraßenpalais am Schillerplatz, das Theophil Hansen für die Akademie der bildenden Künste erbaut hatte.
Der historische Kernbestand der Gemäldegalerie setzt sich vornehmlich aus den im 18. Jahrhundert gesammelten, jährlich prämierten „Preisstücken“ und den „Aufnahmewerken“ der Akademiemitglieder zusammen, die jene als Beweis ihrer Kunstfertigkeit im Rahmen des Aufnahmeverfahrens für die Mitgliedschaft an die 1692 gegründete Akademie vorlegen und der die Kunstwerke bei Anerkennung und Aufnahme übergeben werden mussten. Die eigentliche Geburtsstunde der Galerie schlug aber im Jahr 1822, als Graf Lamberg-Sprinzenstein seine rund 800 Bilder umfassende, weithin berühmte Gemäldesammlung der Kunstakademie als Schenkung vermachte. Dieser Bestand wurde in der Folge durch staatliche Kunstankäufe und weitere aristokratische und bürgerliche Akte des Mäzenatentums auf fast 1600 Gemälde verdoppelt.
Nach den testamentarischen Vorgaben Lambergs war der Bilderbestand für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten – womit die Gemäldegalerie Wiens erstes institutionelles Kunstmuseum wurde. Auch für die Künstlerausbildung des 19. Jahrhunderts, die das Kopieren als wichtiges Element des Lernprozesses sah, bot die Sammlung ideales Anschauungsmaterial. Noch heute steht die Galerie, zu deren Aufgaben auch die Unterstützung der Lehre zählt, im Spannungsfeld einer überaus lebendigen zeitgenössischen Kunstuniversität.
Bosch, Tizian, Rubens, Rembrandt
Mit den rund 180 ständig in der permanenten Schausammlung vertretenen Spitzenwerken, die mehrheitlich Teil der Lamberg’schen Schenkung sind, bietet die Gemäldegalerie einen hochkarätigen Querschnitt durch die Malereigeschichte Europas, vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert:
Besonders hervorzuheben sind, neben dem Weltgerichtsaltar von Hieronymus Bosch, Hauptwerke von Dirc Bouts und Lucas Cranach d. Ä. sowie von Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck. Einen eigenen Sammlungs-schwerpunkt stellt die facettenreiche bürgerliche Malerei des holländischen 17. Jahrhunderts dar, vertreten durch Rembrandt und seinen Zeitgenossen, wie Jacob van Ruisdael, Jan Asselijn oder Pieter de Hooch. Glanzstücke vor allem der romanischen Schulen, darunter ein Tondo von Botticelli, ein Spätwerk von Tizian sowie Gemälde von Murillo, Luca Giordano, Giambattista Tiepolo und Francesco Guardi sind ebenso präsent wie solche der Maler aus dem Umkreis der Akademie und des Wiener Klassizismus um 1800; ihre Meisterleistungen, beispielsweise von Friedrich Heinrich Füger, Josef Abel und Michael Wutky runden das künstlerische Panorama der Sammlung ab.
H I G H L I G H T S O K T 2 0 1 5 – S E P T 2 0 1 6
Bosch 500
Das zentrale Highlight der Sammlung bildet das Weltgerichtstriptychon von Hieronymus Bosch: Das Altarwerk zeigt eine bunte, rätselhafte und surreale Fantasiewelt voller bizarrer Kriegsszenen und Grausamkeiten, bedrohlicher Höllenmonster und Teufelsgestalten, die das unausweichliche Schicksal der Menschen drastisch vor Augen führen. Boschs phantasmagorischen Visionen des Jüngsten Gerichts werden 2016 und damit zum 500sten Todestag des niederländischen Künstlers in der Gemäldegalerie eine Ausstellung sowie verschiedene Veranstaltungen gewidmet.
Zielgruppen
Alle Altersgruppen von 15 bis 90 Jahre, Schwerpunkte bei SchülerInnen/StudentInnen und 50 +; wohnhaft in Gesamtösterreich mit Fokus auf Wien und Niederösterreich (50 %) sowie Tourismus international, vorwiegend aus Deutschland, Italien, Frankreich, Russland, Tschechien, England, USA, Japan (50 %); mittlere bis höhere akademische Bildung; beruflich gut situiert, SeniorInnen
Förderer und Sponsoren
Förderer: Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste Medienpartner: Ö1 Club, projektbezogen diverse Medien on air, print, digital Sponsoren: diverse Privatpersonen, projektbezogen